Kreuze und Bildstöcke in unserer Gemeinde
|
1. Tabernitius-Breitpfeiler
Der große Breitpfeiler ist dem Pfarrer von Inzersdorf, Joachim Tabernitius, geweiht. In einer religiös zerissenen Zeit, knapp vor Aubruch des 30-jährigen Krieges, verfocht Pfarrer Tabernitius gegen die Zeitströmung nbeirrt seinen kathlischen Glauben. Er wurde von lutherischen Hauern erschlagen. Seine scheidende Seele soll als hellglänzedne Kugel gegen den Himmel gefahren sein. Sein Körper gab angeblich nach 14-tägiger Aufahrung keinen Verwesungsgeruch von sich. Seine Grabsätte befindet sich im Benediktinerkloster Klein Mariazell. Zum Andenken wurde 1752 das kapellenartige Flurdenkmal errichtet.
|
2. Ederdinger-Kreuz
Das Kreuz ist ein typisches Grenz und Scheidewegkreuz. Es kennzeichnet die Katastralgemeindegrenze zwischen Ederding und Walpersdorf.
|
|
|
3. Rotes Kreuz
An dieser Stelle soll ein Fleischhauer überfallen worden sein. Er konnte den Räubern aber entkommen und sich in einem Feld verstecken. Zum Dank ließ er ein Holzkreuz aufstellen. Im ersten Weltkrieg wurde das bereits verfallene Kreuz von russischen Gefangenen als Brennholz verwendet. Herr Brandl aus Walpersdorf ließ ein Kunststeinkreuz mit rot aufgelegten Marmorkreuz errichten.
|
4. Annakreuz
An der Stelle des Krezes stand eine Buche. Als Graf von Walpersdorf vorbeiritt, sclug in den Baum ein Blitz ein und verschonte so den Grafen. Der Haushofmeister Ludwig Kowelsky, von der Gräfin Severin Colloredo-Wallsee, errichtete 1868 zum Dank das Kreuz. Die Nischen enthalten Bilder auf Kupferblech mit den Heiligen: Anna, Maria, Leopold von Österreich, Stephan von Ungarn und Ludwig.
|
|
|
5. Das Brandlkreuz
Im ersten Weltkrieg starben in Walpersdorf mehrere Personen an Blutvergiftung. Herr Brandl legte bei einem Baum mit einem Heiligenbild ein Gelübde ab. Er überlebte die Krankheit und stellte im Jahr 1918 zum Dank das Kreuz auf. |
6. Schoderböckkreuz
Am 21. April 1875 starb Leopold Schoderböck im 18. Lebensjahr
vom Schlag getroffen, während der Arbeit in den Weinbergen.
1876 wurde das Marterl von Dechant Lechner eingeweiht.
Das Hauptbild stellt die Dreifaltigkeit von Karnabrunn und
darunter Jesus im Ölberggarten dar.
Es scheeint auch der Verstorbene auf, womit das Anliegen um
Aufnahme in die ewige Seligkeit sichtbar gemacht wird.
|
|
|
7. Johannes Nepomuk
Johannes Nepomuk war der Beichtvater der Königin von Böhmen.
Er weigerte sich, König Wenzel von Böhmen
das Beichtgeheimnis preiszugeben. Daraufhin
ließ ihn der König einkerkern, folter und schließlich
in der Moldau ertränken. 1729 wurde Johannes Nepomuk
heilig gesprochen. Die fromme Schloßherrin,
Fürstin Maria Antonia Montecuccoli, ließ die
steinerne Figur nahe der Brücke des
Wassergrabens errichten.
|
8. Pranger
Einer Sage nach stand der Pranger früher in Inzersdorf. Einem
Fürst von Walpersdorf gelang es angeblich, mit List diese
Prangersäule mitsamt der damit verbundenen Gerichtsbarkeit an sich
zu reißen: Er versprach der Gemeinde den Wald oberhalb des Dorfes, wenn man
ihm darüf das überlasse, was er mit sechs Pferden wegführen könne.
Die Inzersdorfer waren sich keiner so teuren Fuhre bewusst, die dem
Wert des Waldes gleichkommen könnte und gaben gerne die
Zustimmung zu dem rätselhaften Tausch.
Den geschichtlichen Tatsachen aber entspricht, dass Kaiser
Rudolf II. im Jahr 1578 Helmhart Jörger die Landgerichtsbarkeit für
Walpersdorf verlieh.
|
|
|
9. Breitpfeiler beim Brandlkeller
Dieses Denkmal mit einem Eisenkreuz und
Herz-Marienbildern in der Nische, erinnert
an ein Unglück mit einem Pferdefuhrwerk
|
10. Pestkreuz
Graf Georg Ludwig von Sinzendorf aus Walpersdorf ließ nach der
Pestzeit im Jahr 1679 dieses Kreuz errichten. Am Pfeilerschaft
sind die Marterwerkzeuge "Arma Christi" dargestellt, darüber die
Kreuzigungsgruppe mit Maria, Maria Magdalena und Johannes dem Evangelisten gemalt. Die Blechbilder enthalten die Heiligen Florian,
Leopold und Georg. Im Jahr 1956 wurde das Kreuz von einem
Leichenauto umgestoßen.
|
|
|
11. Damböckkreuz
In erster Linie ist diese Säule als Lichtsäule,
etwa für Pesttote anzusehen.
In der Nische des Marterls brannte in den
Wintermonaten
ein Licht, das auch der
Orientierung
diente. Eine Nische zeigt
nach Walpersdorf
und eine nach Inzersdorf.
|
12. Stockerkreuz
Wegscheiden und Wegkreuze galten schon bei den Römern als
heilig. Im späteren Volksglauben galten Kreuzungspunkte als
Versammlungsort von Hexen oder als Stellen, an denen man
mit dem Teufel verkehren konnte.
|
|
|
13. Marienbildstock
Betonnachbildung eines Holzbildstockes.
Der Bildstock wurde im Jahr 1964 von
Herrn Lechner und Herrn Höblinger
in Beton
gegossen und aufgestellt.
|
14. Rampelkreuz
Wegkreuz in der Feldried "Rampel" zwischen Kuffern, Anzenberg
und Inzersdorf. In den Nischen findet man die Bilder Maria mit
Kind und margareta Maria Alcouque der Begründerin der
Herz-Jesu-Verehrung
|
|
|
15. Abgebrochenes Kreuz
Das "abgebrochene Kreuz" gilt als Fronkreuz
und Markierun alter Herrschaftsgrenzen zwischen
Theyern und Getzersdorf.
Es lag lange Zeit abgebrochen am Boden,
bis es von der Reichersdorfer Feuerwehr
wieder aufgestellt wurde. Zur Verehrung Mariens
ist das Kreuz auch mit einem Bild,
Maria mit
Kind, geschmückt.
|
16. Schmiedekreuz
Es soll nach einem hefitgen Gewitterregen ein Mann von
Wassermassen aus dem Gießgraben erfasst und bis zur Stelle des
Schmiedekreuzes mitgerissen worden sein. Zum Dank seiner Rettung
ließ er dieses Kreuz aufstellen. Der Name leitete sich von der in
der Nähe befindlichen Schmiede ab. Das Flurdenkmal wurde zu
Ehren der Mutter Gottes errichtet.
|
|
|
17. Türkenkreuz
Das Kreuz erinnert an die furchtbaren Türkenkriege
und Raubzüge durch unsere Heimat.
Kaum ene Familie blieb von Raub und Tod verschont.
Das Schloss Walpersdorf blieb dank seiner Befestigung
unversehrt. Der 1687 errichtete Pfeiler enthielt früher
vermutlich Statuen in seinen Nischen.
Die Renovierung des Bildstockes erfolgte im Jahr 1983
aus Einnahmen des Theaterstückes "Bastian", das von
den Türkenkriegen 1683 handelt.
|
18. Bäckerkreuz
In den Nischen des Pfeilers befinden sich drei Bilder: Maria von der
immerwährenden Hilfe, die Mutter Gottes, mit dem Stern auf der
linken Schulter als Zeichen ihrer Beziehung zum Messias und der heilige Josef mit dem Kind.
Die Form des Pfeilers deutet auf ein Pestkreuz hin. Die Bäume wurden 1987 vom Landeshauptman
Dr. Erwin Pröll gepflanzt.
|
|
|
19. Bildstock-Sportplatz-Getzersdorf
Der Bildstock kennzeichnet eine
Weggabelung beim Hinautsweg.
|
20. Halterkreuz
Einer Sage nch soll im jahre 1410 die Pest gewütet haben, wobei
von der Bevölkerung des Ortes nur vier Männer diese Seuche überlebten. Die Schuld am Unheil gab man dem am Leben gebliebenen Halterknecht, da er die Toten mit dem Gesicht nach unten begraben hatte. Er wurde in den Kerker geworfen. Eine andere Sage besagt, dass der Halter in die eiserne Kuh (in der Volksschule Getzersdorf ausgestellt) gelegt und so aus dem Ort vertrieben worden sein soll. An der stelle des Kreuzes dürfte er dann infolge des Marterwerkzeuges verstorben sein.
|
|
|
21. Johannes Nepomuk
Die hochwasserführende Traisen richtete öfters Schäden an.
Der heilige wird nicht nur gegen Wassergefahren angefufen,
sondern auch um befruchtenden Regen, der vor allem um die
Zeit des Festtages dieses Märtyrers (16. Mai) besonders
wichtig ist. Im zweiten Weltkrieg wollten russische Soldaten
den steinernen Heiligen zerstören, was ihnen jedoch nicht
gelang. Bei der Instandsetzung bekam er dann eine Märtyrer
palme aus Blech in die Hand, sodass er in der linken Hand
einen steinernen und in der rechten Hand einen eisernen
Palmzweig hält. Sicher eine Kuriosität in Österreich.
|